Behandlung auf
neurophysiologischer Grundlage nach dem Hanke - Konzept
Das Hanke - Konzept ist eine junge Entwicklung in der Physiotherapie,
die entwicklungskinesiologische Behandlung wird erst seit ca. 1980 unterrichtet
und seitdem von einigen Kollegen in der Therapie eingesetzt. Die Grundlage
des Konzepts ist die genaueste Analyse der kindlichen Entwicklung im
Bereich der Bewegung.
Wie kann man einem Kranken nun schnell und anhaltend
helfen?
Wenn ein Computer sich einen Virus eingefangen hat, "läuft" er nicht
mehr richtig. Dann muß der Virus beseitigt werden, damit die Programme
wieder laufen. Manchmal reicht das aber nicht, und dann muss die Originalsoftware
noch mal auf die Festplatte gespielt werden. Beim Menschen ist das ähnlich.
Der Mensch ist zwar viel viel komplizierter als ein Computer, aber auch
beim Menschen kann man "die Originalsoftware" wieder aktivieren. Dies
geschieht durch die E.-Technik.
Was wir wissen über gesundes Bewegen und Erkrankungen
Ein Mensch kann sich prinzipiell in jeder Situation angemessen und harmonisch
bewegen, ob das nun Sitzen, Gehen oder Liegen ist. Die optimale Bewegungskontrolle
spart Energie und verhindert Schmerzen, sie ist ein Ergebnis der Evolution.
Wir finden beim Gesunden ein natürliches und harmonisches Zusammenspiel
von Nervenimpulsen, Muskeln, Gelenken, Sehnen und Bändern. Diese Harmonie
kann aber gestört sein, und es kommt zu Fehlhaltungen, Schmerzen und
Krankheit. Im Inneren des Körpers finden wir dann Störungen der Nervenimpuls,
Gelenkverschleiß und Muskelveränderungen, Reizungen und Entzündungen,
Verspannungen und Bandscheibenvorfälle, ein "Teufelskreis" entsteht.
Gehirn und Körper können sich irgendwann nicht mehr selber reparieren
und heilen, sie brauchen Hilfe von aussen.
Wie kann ich gesundes Bewegen schnell und anhaltend
wieder herstellen?
Die Heilkunde kennt Hunderte von therapeutischen Ansätzen. Als sanfte
Methode wird die "Krankengymnastik" oder "Physiotherapie" immer verbreiterter.
Ein sehr wichtiges Standbein innerhalb der Physiotherapie ist die "Behandlung
auf neurophysiologischer Grundlage". Das heißt, dass zur Wiederherstellung
der Gesundheit zwar kräftigende Übungprogramme wichtig sind, auch
mobilisierende Gelenktechniken der Manuellen Theraphie wichtig sind,
aber die Aktivierung der Steuerungszentren im Gehirn nicht vergessen
werden darf.
Ein schneller und sehr schonender Weg, die komplexen Steuerungszentren
des menschlichen Gehirns zu optimieren ist die entwicklungskinesiologische
Behandlung nach Peter Hanke, auch bekannt als "E-Technik".
Der Patient wird dabei auf einer breiten Liege in verschiedenen Positionen
optimal gelagert, dann berührt ihn der Therapeut leicht an bestimmten
Punkten, sogenannten "Aktionsverstärkern". Nach einiger Zeit beginnt
der Patient, im Bewegungsmuster fast unmerkliche Bewegungen zu machen.
Dabei überprüft das Gehirn scheinbar den Spannungszustand und die Zusammenarbeit
verschiedener Muskelgruppen, korrigiert diese und andere Steuerungszentren
können daraus lernen.

Instruktor Robert Kummradt
lehrt in einem Kurs das "Drehmuster" an Franz Probst
Um den Behandlungserfolg von der Horizontalen in die Vertikale zu bringen,
wo die Schwerkraft wie im Alltag einwirkt, wurde der "Kipptisch" entwickelt.
Was kann die Entwicklungskinesiologie?
Mit Hilfe der E-Technik bekommt der Mensch die Möglichkeit, sich wieder
angemessen und harmonisch zu organisieren. Das Zusammenspiel der auslösenden,
stabilisierenden und bewegenden Strukturen des Menschen kann sich wiederherstellen.
Der große Vorteil dabei ist, dass der Therapeut dem Patienten nichts
ihm Fremdes aufdrängt oder einüben lässt - der Therapeut weckt nur die
Reparaturmechanismen im Gehirn des Patienten auf. Da bei der Therapie
keine Bewegungen passieren, sondern das Gehirn Bewegungen nur durchspielt
(ähnlich dem mentalen Training eines Abfahrtsläufers), kann es zu keinen
Schäden kommen. Die E-Technik ist auch nach komplizierten Operationen
mit Bewegungsverbot sofort einsetzbar und wirksam.
Warum ist das möglich?
Vom ersten Lebenstag bis zum selbständigen aufrechten Gang des Menschen
lassen sich bestimmtn?e Bewegungsmuster feststellen, die notwenig sind,
um aus dem Liegen in den aufrechten Gang zu kommen. Diese Bewegungsmuster
haben sich im Laufe der Entwicklung (Evolution) auf der Basis angeborener
Programme entwickelt und verfeinert. Zwei Muster sind dabei besonders
auffällig, das Kriechen und das Drehen.
Während das Kind im ersten Lebensjahr kriecht und sich dreht, entwickelt
es die Fähigkeit das Nervensystems, die Muskeln, Sehnen, Bänder und
Gelenke immer mehr bewusst zu kontrollieren. Schließlich wird es sich
aufrichten und laufen können.
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Diese Muster für die Abstimmung von
Haltung und Bewegung des menschlichen Körpers treten dann in den Hintergrund.
Sie bleiben aber lebenslang erhalten und sind mit der E - Technik auch
jederzeit abrufbar.
Ob man nun eine Entwicklungsstufe nicht genug ausgelebt hat und die
Feinkoordination nicht passt
Ob man durch einen Unfall seine optimale Bewegungsfähigkeit verloren
hat
Ob man durch einen Bandscheibenvorfall in der Bewegung eingeschränkt
ist
Ob nun das Gehirn durch einen Schlaganfall oder durch Multiple Sklerose
(MS) geschädigt ist
Ob ein Spitzensportler Feinstkoordination braucht
Immer besteht die Möglichkeit, durch E. - Technik die angeborenen Bewegungsmuster
wiederzuerleben und dem Heilungsprozess wichtige Impulse zu geben.
Ziele der Therapie mit E.- Technik
Schmerzfreiheit
Wiederherstellung von Beweglichkeit und Körpergefühl
Optimierung der Leistungsfähigkeit im Alltag und Beruf
Verbesserung des körperlichen und seelischen Wohlbefindens

Manuela Petri, eine
direkte Schülerin von Peter Hanke und Prüferin in E.-Technik
zeigt an Robert Krummradt Feinheiten eines Drehmusters
Indikationskatalog für E.- Technik
Es gibt fast keine krankhaften Veränderungen, die eine Behandlung mit
E-Technik ausschließen.
Orthopädie
Wirbelsäulenerkrankungen, Schultersteife, Hüftschmerzen und Bewegungseinschränkungen,
Knieprobleme
Neurologie
Schlaganfall, Multiple Sklerose, Nervenlähmungen und - entzündungen,
Querschnitt
Chirurgie
Nachbehandlung von Knochenbrüchen mit und ohne Metallversorgung
Innere Medizin
Atemwegserkrankungen, Rheuma, Nachbehandlung von Herzinfarkt usw.

Instruktor Robert Krummradt
lehrt im einem Kurs das "Kriechmuster".
Eigene Erfahrungen mit dem Hanke - Konzept
Seit 20n?01 habe ich Hunderte von Patienten neben der normalen Physiotherapie,
manuellen Therapie und Osteopathie mit E.-Technik behandelt, die spektakulärsten
Therapiererfolge gab es ausgerechnet bei den schwierigsten Fällen:
Schwere Schleudertraumen der HWS nach Autounfällen
Frische Schulteroperationen mit Bewegungsverbot
Wiederkehrende Schmerzen trotz "erfolgreicher" Bandscheiben - Operationen
Unkonzentrierte und verhaltensauffällige Schulkinder
Gerade die Behandlung von Kindergarten- und Schulkindern
ist ein wichtiges Arbeitsfeld. Sehr viele Kinder sind heute durch Bewegungsmangel
und Erziehungsfehler motorisch nicht mehr voll ausgereift. Diese Kinder
haben einerseits "ihre Mitte" nicht mehr entwickeln können, andererseits
sichtbare Koordinationsstörungen. Hier kann man durch E.-Technik schnell
die Rumpfkontrolle und eine bessere Kontrolle der Extremitäten erreichen.
Dabei kommt es nach Aussagen der Eltern oft zu einer überraschenden
(scheinbaren) Persönlichkeitsveränderung, die Kinder werden ruhiger,
konzentrierter, netter, fleissiger?. Noch ein Vorteil: Die Eltern können
die Techniken nach Einweisung leicht und gefahrlos regelmäßig zuhause
mit den Kindern anwenden
Ausbildung zum "Entwicklungskinesiologen"
Die Ausbildung umfasst fünf Kurse mit insgesamt 125 Unterrichtseinheiten
und einer Abschlussprüfung zum "Entwicklungskinesiologen". Die Ausbildung
kann bei neun von Peter Hanke autorisierten Instruktoren absolviert
werden.
Sehr empfehlen kann ich die Ausbildung durch Robert Krummradt z.B. im
"Infomed" in Neutraubling.
Kontakt über www.fortbildungszentrum.info
Biographie Peter Hanke
Peter Hanke, geboren 1937in Berlin wurde von 1955 - 1957 an der Charite
in Berlin zum Physiotherapeuten ausgebildet.
Von 1967 bis 1979 war er leitender Physiotherapeut der orthopädischen
Heil- und Lehranstalt der Stiftung Dormagen in Köln.
1979 übernahm er die Leitung der Lehranstalt für Physiotherapie der
Uni Köln
Seit 1990 ist er als freiberuflicher Dozent und Instruktor tätig.
Peter Hanke hat neun Instruktoren ausgebildet, die sein Konzept bis
zur Abschlussprüfung unterrichten.
Literatur:
Peter Hanke, Das Hanke Konzept, E.-Technik. Physiotherapeutische Behandlung
auf entwicklungskinesiologischer Grundlage. Verlag für Vitaltherapien,
April 2001
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