T.A.O  -  Franz Probst, Osteopath BAO - Privatpraxis für Osteopathie

 
Anatomy Trains
 

Rolfing – Thomas W. Myers Faszientechniken in der Physiotherapie und Osteopathie
Die moderne Osteopathie hat sich verwandten Therapieformen geöffnet und verwendet zunehmend zu den Manipulationen der Gelenken auch weiche Techniken für das Bindegewebe und die faszialen Schichten. So beschäftigt man sich zunehmend mit Faszien- und Membrantechniken aus der Schule von Dr. Ida Rolf ( 1896 - 1979) und interessiert sich für die von ihr entwickelte „Strukturellen Integration“.

Ein bekannter direkter Schüler von Ida Rolf ist der US-Amerikaner Thomas W. Myers, der in Maine lebt und arbeitet. Einmal im Jahr besucht er Europa für ein paar Wochen, um in mehreren europäischen Ländern und auch in Deutschland zu unterrichten und zu therapieren.

Tom Myers hat insbesondere die Betrachtungsweise der menschlichen Körperstrukturen weiterentwickelt und zusammen gefasst in seinem Modell der „Anatomy Trains“.
Myers schreibt in seiner Einführung: „Die Grundannahme dieses Buches ist einfach: Unabhängig davon, was die individuelle Aufgabe eines einzelnen Muskels ist, arbeitet er innerhalb des Faziennetzes auch über funktionell integrierte, den Körper umspannende Einheiten hinweg. Diese Bögen und Linien folgen dem Gewebe aus „Ketten und Faden des Bindegewebes“ und bilden nachweisbare „myofasziale Meridiane“. (Myers, S. 1)


Er hat nach jahrzehntelangen Studien an Patienten und an Leichen sieben „Zuglinien“ beim Menschen unterschieden, die er als „myofasziale Meridiane“ bezeichnet.

  • Die oberflächliche Rückenlinie
  • Die oberflächliche Frontallinie
  • Die Laterallinien
  • Die Spirallinie
  • Die Armlinien
  • Die funktionellen Linien
  • Die tiefe Frontallinie
  • Diese anatomischen „Zuglinien“ ziehen sich durch den Körper des Menschen. Sie bestehen aus Muskelketten und faszialen Verbindungen und sie verspannen und dynamisieren den Körper physiologisch.

    Bei Störungen, d.h. Erkrankungen mit Schmerzen wie z.B. Tennisellbogen, Beschwerden der Halswirbelsäule, instabiles Knie, versucht Myers, das Problem in Störungen der Zuglinien zu finden und zu therapieren. Damit sucht er nach der Ursache von Erkrankungen. Und damit bleibt er nicht fixiert auf ein Symptom, z.B. auf einen Schmerz an einer Körperstelle. Und damit ist er seiner Zeit weit voraus und weit weg von der scherzhaft so genannten „Davos – Therapie“= Behandeln dawos wehtut. Dawos wehtut behandeln aber leider noch zu viele Kollegen, und auch viele Ärzte sehen nur das Symptom und interessieren sich nicht für Ursachen.

    Im Jahr 2004 habe ich einen sechstägigen Kurs bei Tom Myers absolviert. Seine Analysen und Techniken fließen seitdem erfolgreich in meine tägliche Arbeit ein.

     


    Homepage Thomas Myers:
    www.anatomytrains.net

    Literatur:
    Thomas W. Myers, Anatomy Trains. Myofasziale Meridiane, Urban und Fischer 1. Auflage 2004, Elsevier GmbH München ISBN 3-437-56730-6
    Originalausgabe: Anatomy Trains – Myofascial Meridians for Manual and Movement Therapists. Churchill Livingstone 2001

    Kurse:
    Verweis Kurse in Neutraubling
    Thomas W. Myers unterrichtet einmal im Jahr im Infomed in Neutraubling in Form von zwei aufeinander folgenden Seminaren, die jeweils drei Tage dauern. Sie sind auch offen für Körpertherapeuten, die sich nicht in osteopathischer Ausbildung befinden